Projektbeschreibung Post-COVID Kids Bavaria 2.0

Ziel des Projekts Post-COVID Kids Bavaria 2.0 als Folgeprojekt von Post-COVID Kids Bavaria ist eine möglichst flächendeckende, sektorenübergreifende, bedarfsgerechte, nachhaltige, multidisziplinäre, multiprofessionelle, altersadaptierte, teilhabe- und transitionsorientierte Versorgung von Kindern, Jugendlichen und sehr jungen Erwachsenen mit Post-COVID Syndrom (PCS) sowie anderen postviralen/postvakzinalen Syndromen (PVS/PVacS), inklusive postviralem/postvakzinalem ME/CFS bis zu einem Alter von 20 Jahren, und die fortgesetzte und erweiterte themenspezifische Öffentlichkeitsarbeit und Fortbildung. 

Aufbauend auf den Erfahrungen und Ergebnissen der Vorläuferprojekte sollen bestehende Versorgungsstrukturen und -konzepte erfasst und adaptiert sowie standardisierte Prozesse für Versorgung und Erforschung daraus abgeleitet und umgesetzt werden. Die begleitenden wissenschaftlichen Evaluationen sollen dazu beitragen, ein nachhaltiges bayerisches, themen- und altersspezifisches Versorgungs- und Forschungsnetzwerk zu etablieren sowie zusätzlich Daten zum Bedarf zu generieren. Das bayerische Konzept soll eine nationale Ausrollung vorbereiten. Wir berücksichtigen Settings in Familien, Kommunen, Schulen, Ausbildungs- und Freizeitstätten sowie regionale Besonderheiten, da dies für ein erfolgreiches, ganzheitliches Konzept zur Versorgung und Prävention der adressierten Erkrankungen auf allen Stufen unerlässlich ist. Es ist anzunehmen, dass primär, sekundär und tertiär präventive Maßnahmen die Krankheitslast der Altersgruppe senken. Adressiert werden aktiv diagnostische und therapeutische Module sowie deskriptiv rehabilitative Versorgungsansätze. Gezielt soll auch die telemedizinische und aufsuchende Versorgung von immobilen und schwerst Betroffenen berücksichtigt werden, letzteres in Anlehnung der spezialisierten ambulanten pädiatrischen Palliativversorgung (SAPPV) und psychosozialen Nachsorge, ebenfalls mit entsprechend ausgewiesenen Kooperationspartnern. Beratungen zur Übernahme in die Regel- oder Selektivversorgung mit Sozialversicherungsträgern und Berufsverbänden sollen eine bedarfsgerechte Versorgung bahnen. Das PCS dient als Modellerkrankung und steht in allen Teilprojekten im Vordergrund. Es bestehen jedoch versorgungsrelevante Gemeinsamkeiten zu PVS nach anderen viralen Triggern und PVacS, so dass viele Ergebnisse übertragbar sein werden. Alleinstellungsmerkmal des Projekts ist die langjährige pädiatrische Expertise zu Versorgung und Forschung im Kontext von schweren PVS und ME/CFS kombiniert mit Expertisen aus allen relevanten pädiatrischen Disziplinen, der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der Palliativmedizin der Sozialpädiatrie, der pädiatrischen und pandemiespezifischen Versorgungsforschung, der Expertise zum Aufbau von krankheitsspezifischen Kompetenznetzen sowie dem Erfahrungsschatz von Betroffenen.

Förderer
Förderung durch Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst