Postakute Infektionssyndrome (PAIS) und Myalgische Enzephalomyelitis/ Chronisches Fatigue Syndrom (ME/CFS) sind komplexe Systemerkrankungen, deren Diagnosestellung angesichts fehlender Biomarker und begrenzter Ressourcen des Gesundheitssystems eine große Herausforderung darstellt. Nach wie vor ist eine angemessen breite Differenzialdiagnostik notwendig, um andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen oder als Komorbidität abzugrenzen.
Aktuell werden verschiedene mögliche Pathomechanismen diskutiert und untersucht. Dazu zählen unter anderem Änderungen der biomechanischen Eigenschaften von Blutzellen, Änderungen des zellulären und humoralen Immunstatus, Auffälligkeiten der Gefäße sowie eine Fehlregulation unterschiedlicher Komponenten des Nervensystems. Die Analyse dieser Prozesse in an PAIS und/oder ME/CFS Erkrankten und gesunden Kontrollpersonen soll das Krankheitsverständnis verbessern sowie eine objektivierbare Diagnosestellung ermöglichen und neue Behandlungsansätze eröffnen.
Ziel der am MCFC koordinierten HelP-Studie ist es, eine Kohorte gesunder Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsenen bis zu einem Alter von 25 Jahren zu rekrutieren und mit verschiedenen etablierten sowie innovativen Messinstrumenten zu untersuchen. Auf diese Weise sollen vergleichende Analysen von Erkrankten und Gesunden im selben Alter ermöglicht und so mögliche Biomarker für die Diagnostik und Therapieansätze für PAIS und ME/CFS identifiziert werden.

ME/CFS Research Foundation (MRF)
Weidenhammer-Zöbele-Stiftung (WZS)